Alexandrinischer Ritus oder Alexandrinische Liturgie nennt man den christlichen Gottesdienst im altkirchlichen Patriarchat Alexandria und dessen Nachfolgekirchen: den beiden alexandrinischen Patriarchaten der Kopten und der (griechisch-orthodoxen) Chalcedonenser (neuzeitlich jeweils mit kleineren katholischen Schwesterkirchen), den heutigen Patriarchaten von Äthiopien und Eritrea. Die koptische und die äthiopische Kirche haben liturgiegeschichtlich ihre jeweils eigene Entwicklung genommen, so dass man auch von einem „Koptischen Ritus“ und einem „Äthiopischen Ritus“ sprechen kann. Untergegangen ist die Tochterkirche Alexandriens in Nubien, von deren Gottesdienst sich nur monumentale und schriftliche Quellen (Kirchenbauten, Buchfragmente und Inschriften) erhalten haben.
Die Grundsprache alexandrinisch-ägyptischer Liturgie war und blieb das Griechische. Noch in der Spätantike traten verschiedene koptische Sprachen hinzu, in den Missionsgebieten das Nubische und das Äthiopische. Nach der Arabisierung Ägyptens wurde das Arabische für die biblischen sowie hagiographischen Lesungen aufgenommen und in den priesterlichen Gebetbüchern als Verständnishilfe in Marginalübersetzungen genutzt. In der Neuzeit kommt das Arabische zunehmend auch in Texten der Gemeinde zum Tragen.